Multitinker-Lastenbike im Test

Wie schlägt sich das umweltfreundliche Elterntaxi im Alltag?

Elterntaxi mal anders: Parkplatzprobleme gibt es mit dem Multitinker von Riese & Müller jedenfalls nicht.

Elterntaxi mal anders: Parkplatzprobleme gibt es mit dem Multitinker von Riese & Müller jedenfalls nicht.

Satteltaschen an den Seiten, Koffer auf der Rückbank, Rucksack auf dem Frontgepäckträger: Mit dem Multitinker von Riese & Müller lässt sich eine Menge Urlaubsgepäck mitnehmen. Das Longtail bietet sich als Lastenesel an. Allein auf der langen Rückbank können bis zu 50 Kilogramm Gewicht transportiert werden. Das reicht locker für größere Einkäufe. Getränkekisten passen zwar ebenfalls aufs Heck, müssen jedoch beispielsweise mit Expanderbändern befestigt werden. Kleinere Dinge lassen sich in der verschließbaren Rahmentasche sicher verstauen.

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Vor allem ist das Rad aber dafür gedacht, mit dem Nachwuchs im Alltag mobil zu sein. Auf der Schaumstoffsitzfläche können zwei Kinder zwischen einem und sieben Jahren bequem sitzen. Sie werden entweder hineingehoben oder klettern selbst auf die Rückbank. Für die ganz Kleinen können bis zu zwei Kindersitze befestigt werden. Umlaufende Haltestangen und eine Vollverkleidung des Hinterrades bieten guten Schutz, weil die Füße nicht zwischen die Speichen geraten können. Wenn sich die Kinder ruhig verhalten, vergessen die Eltern glatt, dass diese hinter ihnen sitzen. Bewegen sie sich hingegen, fährt das Rad ein wenig unruhig, und Fahrerin oder Fahrer müssen bei Bedarf leicht gegenhalten.

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Hoher Stromverbrauch

Das umweltfreundliche Elterntaxi ist ein guter Autoersatz. Dank des kräftigen Bosch-Motors Performance Line CX fährt es sich fast mühelos. Zur Verfügung stehen vier Unterstützungsstufen. Ein Hin-und-Herschalten ist überflüssig, wenn der Automodus genutzt wird. Die Motorleistung passt sich dann von selbst Anforderungen wie Steigungen oder zügigem Anfahren an Kreuzungen an. Allerdings wird viel Strom verbraucht. Im sparsamen Eco-Modus beträgt die Reichweite des 625-Wattstunden-Akkus von Bosch hingegen bis zu 90 Kilometer. Wie viel Saft noch zur Verfügung steht, wird vom Bordcomputer Bosch Purion 200 angezeigt. Der informiert unter anderem auch über Trittfrequenzen und Wattzahlen.

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Das Multitinker wird von Riese & Müller in drei Varianten angeboten: Während das Touring-Modell mit einer Zehn-Gang-Kettenschaltung von Shimano Deore ausgestattet ist, besitzen die Modelle Silent und Vario Nabenschaltungen und wartungsarme Riemenantriebe. Beim getesteten Silent stehen fünf Gänge zur Auswahl. Das ist in der Stadt in der Regel ausreichend, in profiliertem Gelände wäre eine höhere Differenzierung allerdings wünschenswert.

Auf die lange Bank geschoben: Der Multitinker von Riese & Müller

Satteltaschen an den Seiten, Koffer auf der Rückbank: Mit dem Multitinker von Riese & Müller lässt sich eine Menge Urlaubsgepäck mitnehmen.

Das Rad beschleunigt schnell und ist erstaunlich wendig. Dank der 20-Zoll-Laufräder besitzt es einen tiefen Schwerpunkt, was für ein stabiles Fahrverhalten sorgt. Die breiten Reifen von Schwalbe federn Stöße gut ab. Damit kann selbst auf gepflasterten Straßen komfortabel gefahren werden. Zusätzlich fangen die Federgabel und die gefederte Sattelstütze Unebenheiten ab.

Variabel einstellbar

Auch voll beladen und bei hohem Tempo packen die Magura-Scheibenbremsen kräftig zu und bringen das Rad schnell zum Stehen. Am Testrad erzeugten sie jedoch unangenehme Schleifgeräusche in hoher Frequenz. Der leistungsstarke Scheinwerfer erzeugt einen großen Lichtkegel, sodass die Fahrerin oder Fahrer nicht nur gut sehen können, sondern auch gut gesehen werden. Auf unbeleuchteten Wegen kann ein Fernlicht zugeschaltet werden, das selbst in stockfinsterer Nacht gute Sicht bietet. Weil das Vorderlicht am mit dem Rahmen verbundenen Frontgepäckträger angebracht ist, strahlt es verzögert in die Fahrtrichtung, wenn das Vorderrad stark eingeschwenkt wird.

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Soll das Rad abgestellt werden, wird es auf dem Zweibeinständer aufgebockt. Da das kompakte Longtail verglichen mit anderen Lastenrädern relativ kurz und schmal ist, findet sich fast überall ein geeigneter Abstellplatz. Das Auf- und Absteigen fällt dank des niedrigen Einstiegs leicht. Das Multitinker lässt sich im Handumdrehen auf verschiedene Körpergrößen zwischen anderthalb und zwei Metern und verschiedene Sitzpositionen einstellen: Dafür wird der Vorbau in der Höhe und im Winkel verändert. Auch die Sattelstütze besitzt einen Schnellspanner, sodass der Sattel ohne Werkzeug abgesenkt oder höhergestellt werden kann. So ist das Fahrrad für verschiedene Familienmitglieder nutzbar oder kann an Bekannte verliehen werden.

Reichlich Zubehör verfügbar

Das Multitinker ist flexibel einsetzbar und ein perfekter Begleiter im Alltag, der allerdings seinen Preis hat: Das Silent-Modell kostet ab 5999 Euro. Die Ausführung Touring gibt’s ab 5699 Euro und das Vario ist ab 6199 Euro erhältlich. Um das teure Fahrrad vor Diebstahl zu schützen, kann das Speichenschloss am Vorderrad mit einer zusätzlichen Kette verbunden und etwa an einem Fahrradständer angeschlossen werden. Wird ein RX-Chip integriert, kann jederzeit der Standort des Rades ermittelt werden. Bei einem Diebstahl schlägt der digitale Bewegungsalarm an.

Für das Longtail sind verschiedene Ausstattungsvarianten und einiges an Zubehör im Angebot: So ist eine spezielle Tasche für den Frontgepäckträger erhältlich. Statt des Safety Bar Kits für kleine Kinder kann das Passenger Kit gewählt werden: Damit kann eine Person ab acht Jahren und mit einem Gewicht von höchstens 70 Kilogramm mitgenommen werden. Ein spezieller Regenschutz für 349,90 Euro hält Wind und Feuchtigkeit ab. Und die Cargo-Taschen für 249,90 Euro besitzen jeweils 42 Liter Volumen.

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